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Donnerstag, 21. März 2019

House of One zu Gast: Purim

Purim gehört zu den fröhlichsten Tagen des Jüdischen Jahres. Das House of One, Geistliche und Mitarbeiter aller drei Religionen, waren dieses Jahr in der Synagoge Sukkat Schalom in Berlin zu Gast und haben den Gottesdienst unter Leitung von Rabbiner Andreas Nachama mitgefeiert. Wie zu Karneval waren die Menschen verkleidet, haben gelärmt, getrunken und gegessen. Viele der christlichen und muslimischen Besucher haben an diesem Tag nicht nur zum ersten Mal eine Synagoge betreten, sondern auch die Hamantaschen, dem typischen dreieckigen, mit Mohn oder Pflaumenmus gefüllten Purim-Gebäck, kennengelernt.

Über so viele Freude gerät leicht der durchaus ernste Anlass dieses Fests in den Hintergrund: Es geht auf die Zeit vor etwa 2500 Jahren zurück als Juden im antiken Persien nur knapp ihrer Ermordung entkommen sind. Der hohe Beamte Haman am Hof des Perserkönigs wollte ein Gesetz erlassen, das dem persischen Volk erlauben sollte jeden Juden ermorden und sich deren Besitz aneignen zu dürfen.

Es war die persische Königin Esther, die mit Hilfe ihres Onkels Mordechai dieses Schicksal abwenden konnte. Esther überredetet den König zu erlauben, dass sich das jüdische Volk gegen seine Angreifer straffrei wehren dürfe.

Diese Geschichte wird einmal im Jahr in der Synagoge vorgelesen. Das Erinnern an diese Begebenheit steht im Mittelpunkt des Festes. Es ist ein positives Zurückblicken, konnten sich die Juden doch erfolgreich wehren und das Böse abwenden. Die ausgelassene Freude, mit der gefeiert wird, gilt nicht den toten Feinden, sondern dem eigenen Überleben. Im Mittelpunkt stehen Esther und Mordechai; der Name des finsteren Beamten Haman wird während der Lesung der Geschichte durch Ratschen, Pfeifen und Lärm aller Art von der Gemeinde nicht zu hören sein.

In der jüdischen Tradition soll durch das Lesen von Namen den Verstorbenen gedacht werden. Der Lärm löscht somit den Namen Hamans symbolisch aus. Der Perser erleidet das Schicksal, das er den Juden Persiens zugedacht hatte.

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