Montag, 1. August 2022

Karl-Hermann Blickle: Verfechter des interreligiösen Dialogs

Die Stiftung House of One - Bet- und Lehrhaus Berlin trauert um ihr langjähriges Stiftungsratsmitglied Karl-Hermann Blickle (13. Juli 1950 - 25. Juli 2022).

Als wir im Jahr 2016 den Verein Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin e. V. in die Struktur einer Stiftung überführten, um der Idee des House of One ein langfristig festes Fundament zu geben, brauchte es Unterstützer, die mit Mut, Weitblick und Enthusiasmus an diese Idee glaubten und für ihre Verwirklichung tatkräftig  einstanden. Zu diesem kleinen Kreis an  Unterstützern gehörte Karl-Hermann Blickle. Ohne ihn und sein Engagement gäbe es unsere Stiftung nicht; sie wird deshalb immer mit seinem Namen verknüpft sein.

In vielen Gesprächen durften wir Karl-Hermann Blickle als einen Menschen erleben, der den klug planenden Unternehmer in sich verband  mit dem leidenschaftlichen Verfechter des interreligiösen Dialogs. Für ihn waren das keine getrennten Sphären, sondern  sein persönliches Bestreben lag darin, beides so konsequent aufeinander zu beziehen, dass es sich gegenseitig zugute kommt. Deshalb war es auch für das House of One beides: die großzügige und bis ins Detail durchdachte finanzielle Unterstützung für die Stiftungsgründung auf der einen Seite und das  große Interesse sowie die nicht versiegende Neugier auf die inhaltlichen Themen der interreligiösen Arbeit in Berlin andererseits. Im Wissen darum, dass ein solches Denken und  Handeln außergewöhnlich und selten ist, sind wir um so dankbarer, dass Karl-Hermann Blickle die Gründung und die Arbeit der Stiftung auf diese seine ganz eigene, wertvolle Weise ermöglicht und begleitet hat.

Von besonderer Bedeutung war ihm das heimatliche  Stuttgarter Lehrhaus und daraus erwuchs sein Wunsch, dass es künftig eine Kooperation und einen inhaltlichen Austausch zwischen dem Stuttgarter Lehrhaus und dem House of One geben möge. Und das ist es, was wir als das Vermächtnis von Karl-Hermann Blickle bewahren und in die Zukunft tragen: dass wir klug bleiben in der institutionellen Ausgestaltung des interreligiösen Dialogs und dass die beiden Institutionen in Stuttgart und Berlin einander im Blick behalten und immer von neuem die gemeinsame Arbeit des Dialogs anpacken. Das wäre ganz in seinem Sinne, das würde ihn gewiß freuen - und so soll es dann auch sein.

 

Imam Kadir Sanci, Vorsitzender des Stiftungsrats

Roland Stolte, Vorsitzender des Verwaltungsdirektoriums