Freitag, 28. Februar 2020

Hanau: Wenn Verblendung zu Mord führt

PDF icon Download PDF (685.04 KB)

Das Attentat von Hanau wirft seinen Schatten auf christlich-jüdische Zeremonie zum Wiederanbringen des hebräischen Gottesnamen an Berliner Kirche

 

Im Schatten des Mordanschlags von Hanau hat das jüdisch-christliche Friedensgebet am Freitag in der Berliner Parochialkirche einen verstörend aktuellen Bezug erhalten. „Wir stehen hier, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen“, sagte Rabbiner Andreas Nachama, Stiftungsratsvorsitzender des House of One, vor den zahlreichen Anwesenden. „Alle wissen, was in Hanau geschehen ist. Alle wissen, dass wir in schweren Zeiten leben. Auch damals, 1939, als das Tetragramm – der Gottesname in vier hebräischen Buchstaben - abgeschlagen wurde, waren schwere Zeiten.“ Die deutsche Geschichte habe gezeigt, dass Hass nicht auf eine Gruppe begrenzt bleibe, sondern am Ende keinen verschone. „Wir alle müssen unsere Stimme erheben.“

Anlass für die interreligiöse Zeremonie war das Anbringen des Tetragramms über dem Portal der Parochialkirche. Es war 1939 nach einem Beschluss des damaligen Gemeindekirchenrats beseitigt worden. „Menschen- und gottesverachtendes Gedankengut breitete sich damals schleichend auch in unserer Gemeinde aus“, sagte Pfarrerin Corinna Zisselsberger vom House of One und der Gemeinde St. Petri-St.Marien, zu deren Gebiet die Parochialkirche gehört. Angesichts wachsenden Hasses und Gewalt, gleich ob auf Juden, Muslime solle mit der Zeremonie ein Zeichen der Versöhnung ausgesandt werden. Es solle darüber hinaus die Verbundenheit sowie tiefe Verwurzelung des christlichen Glaubens im Judentum auf besondere Weise sichtbar gemacht werden. „Im Angesicht des rassistischen Angriffs in Hanau wurde uns wieder gezeigt, wie Verblendung zu Mord führt“, sagte die Pfarrerin.

Weitere Pressemitteilungen

26.05.2023

Ramadan-Abend im Rothen Rathaus

House of One lädt zum gemeinsamen Fastenbrechen mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Giffey und Bundestagsvizepräsidentin Özoguz ein Der Fastenmonat Ramadan ist eine besondere Zeit für Musliminnen und Muslime „Diese Zeit ist mehr als der Verzicht auf Essen und Trinken“, sagt Kadir Sanci, Imam...
08.05.2023

Erinnerung an NS-Bücherverbrennung

Eine interreligiöse musikalische Lesung des House of One in Kooperation mit dem Staats- und Domchor Berlin im Berliner Dom anlässlich des 90. Jahrestags In Kooperation mit dem Staats- und Domchor Berlin erinnert das House of One am 10. Mai um 19 Uhr unter dem Titel „Am Anfang war das Wort“ mit...
28.04.2023

Deutscher PR-Preis für Podcast des House of One

Interreligiöse Begegnung aufs Ohr: Die DPRG hat das Podcast-Team der Berliner Stiftung aus 250 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt Vor zwei Jahren und 44 Folgen hat die Stiftung House of One den Podcast „331 – drei Frauen, drei Religionen, ein Thema“ ins Leben gerufen. Am Donnerstagabend (27. April...
27.04.2023

Kooperation mit Universität Paderborn und Bonn

House of One ist Teil einer vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Universitätskooperation / Konzepte Komparativer Theologie finden mit Berliner Stiftung praktische Umsetzung Das Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn und das International...
23.03.2023

Ramadan-Abend des House of One

Multireligiöses Fastenbrechen (Do 30.3.) mit Religionsfreiheitsbeauftragten der Bundesregierung, Schwabe, Berlins Bürgermeisterin, Jarasch und vielen mehr Der Fastenmonat Ramadan ist eine besondere Zeit für Musliminnen und Muslime. „Diese Zeit ist mehr als der Verzicht auf Essen und Trinken“, sagt...
27.02.2023

Gedenken an die Opfer von Hanau

Juden, Christen und Muslime laden zum multireligiösen Friedensgebet am 19. Februar um 13 Uhr auf den Bauplatz des House of One nach Berlin-Mitte ein Drei Jahre sind vergangen, seit am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus dem Leben gerissen wurden. Am diesjährigen Jahrestag des rassistischen...