Montag, 2. November 2020

Müller sieht House of One als große Chance für Berlin

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Regierender Bürgermeister ist Vorsitzender des neu gegründeten Kuratoriums / Mitglieder sind u.a. Zentralratspräsident Schuster und Bundespräsident a.D. Wulff

Das House of One ist weit mehr als ein Gebäude. Es ist bereits heute ein Ort, an dem sich Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen versammeln und sich untereinander austauschen. Das hat einmal mehr die Gründung des Kuratoriums als beratendem Gremium unter dem Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, am heutigen Montag gezeigt. „Das House of One ist Symbol für die Toleranz, Offenheit und den erfolgreichen Dialog der Religionen in Berlin“, hat Müller gesagt. „Mit dem House of One schafft Berlin etwas Neues, Einzigartiges. Drei bedeutende Religionsgemeinschaften bauen stellvertretend für alle ein gemeinsames Haus. Das ist eine große Chance für unsere Stadt.“

Ähnlich formulierte es Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitglied im 20-köpfigen Gremium: „Interreligiöse Verständigungs-projekte wie das House of One spielen eine wichtige Rolle. Bei den vorhandenen Unterschieden der großen monotheistischen Religionen betonen sie die Gemeinsam-keiten und schaffen Räume, um sich kennenzulernen und besser zu verstehen. (…) Ein friedliches, kreatives Miteinander von Judentum, Christentum und Islam mitten in Berlin, inmitten dieser, auch politisch alles andere als ruhigen Zeit. Das Konzept hat mich persönlich überzeugt.“

Christian Wulff, Bundespräsident a.D., schloss sich dem an: „Mit dem Dialog habe ich mein Leben lang die Erfahrung gemacht, dass Vorurteile abgebaut werden. Das House of One bietet für Dialog einzigartige Voraussetzungen.“ Und Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, fügte hinzu: „Das House of One benennt schon in seinem Namen das, was Islam, Judentum und Christentum verbindet: der Glaube an den einen Gott. Dass sich dies auch an einem Ort in der Mitte Berlins manifestiert, ist ein wichtiges Signal.“

Die Aufgabe des Kuratoriums wird die eines kritischen Begleiters und Beraters sein. Neben einem regelmäßigen Austausch wird es ein jährliches Treffen mit einer thematischen Schwerpunktsetzung geben. „Das friedliche Zusammenleben unterschiedlichster Menschen zu gestalten, erfordert enorme Anstrengungen“, sagte Pfarrer Gregor Hohberg. Gemeinsam mit Rabbiner Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci gehört er zum Präsidium des House of One. Hohberg weiter: „Daher braucht es eine breite gesellschaftliche Unterstützung und kritische, nachfragende sowie beratende Begleitung.“

Gerade die aktuellen Ereignisse zeigen, wie wichtig der Austausch, wie wichtig ein Ort des Dialogs ist. „Tagtäglich ereilen uns Nachrichten von Gewalttaten, wie derzeit in Frankreich. Das lässt uns nicht unberührt“, sagte Imam Sanci. „Wir wollen handeln. Alleine schaffen wir das nicht. Die Kuratoriumsgründung ist daher ein wichtiger Schritt, Verbündete zu finden, mit denen wir den Weg hin zu einer friedlichen Gesellschaft weitergehen.“

Das House of One ist einer Kultur der Gewaltlosigkeit, der Ehrfurcht vor dem Leben sowie der Gleichberechtigung verpflichtet. „Der Dialog ist unser zentrales Anliegen“, sagte Rabbiner Nachama. „Das Schönste aber ist, vielleicht auch als Ermutigung für an-dere, dass Pfarrer Hohberg, Imam Sanci und ich über die Jahre Freunde, oder vielmehr Glaubensgeschwister im besten Sinne des Wortes geworden sind.“

 

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Kerstin Krupp unter der Telefonnummer (030) 21 300 18-50 oder per Mail an press@house-of-one.org.

 

 

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