Rabbiner: Ziel des Terrors ist die freiheitliche Gesellschaft

Rabbiner Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci zu dem Attentat in Wien
Die Gebete im House of One – jüdisch, christlich wie muslimisch – gelten heute den Menschen in Wien, den Opfern, den Verletzten, den Angehörigen, den Traumatisierten. Imam Kadir Sanci und Rabbiner Andreas Nachama äußerten sich zu dem Terrorakt.
Imam Kadir Sanci:
„Moscheen, Synagogen, Kirchen und Klöster sind Gottes Häuser. In ihnen wird gebetet und sie sind unantastbar. Sie müssen geschützt werden. So wird es im Koran 22:40 beschrieben. Auch jeder einzelne Mensch gleicht einem Gotteshaus. Er ist unantastbar, unabhängig von der Religion oder Weltanschauung. Demnach verstehe ich die erneuten Angriffe - diesmal in Wien - als Angriffe auf Gott. Was für ein Widerspruch: Im Namen Gottes greifen Menschen Gott an. Eine sehr beschämende Situation für alle Glaubenden der einen Welt.“
Rabbiner Nachama:
„Der Vorgang ist ein Jammer, denn er könnte überall stattfinden – und wer gestern Abend die Entwicklung der Nachrichtenlage verfolgt hat, wird festgestellt haben, lange Zeit war es nicht klar, ob es sich um einen dischihadistischen oder rechtsextremen Anschlag auf die Synagoge oder wie sich später herausstellte – auf die Innenstadt handelte. Es ist verrückt, aber der dischihadistische und der rechtsextreme Terror sind vom Ablauf her gleich. Und beide haben das gleiche Ziel: freiheitliche Gesellschaften zu attackieren.“
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