Jüdisch-christlich-muslimisches Gedenken an Hitlers "Fabrik Aktion"
Wir laden zum Gedenken an die sogenannte "Fabrik-Aktion" der Nationalsozialisten und wie es mutigen Frauen gelang, ihre Männer zu befreien. Am 27. Februar 1943 sind Tausende Jüdinnen und Juden inhaftiert worden.
Unter den Verhafteten befanden sich zahlreiche Juden, die mit Nicht-Jüdinnen verheiratet waren. Diese Männer waren getrennt von den anderen in der Rosenstraße 2-4 untergebracht. Vor diesem Gebäude, dem einstigen Sitz der jüdischen Sozialverwaltung, versammelten sich am Abend des 27. Februars die Ehefrauen mit ihren Kindern und forderten die Freilassung. Eine Woche lang setzten sich die Proteste von mehreren hundert Frauen täglich fort. Mit Erfolg. Am 6. März wurden die ersten Männer aus der Haft entlassen. In den folgenden Tagen kamen alle frei, dank des mutigen Einsatzes der Frauen.
Kantorin Esther Hirsch und Theologin Kübra Dalkilic, beide vom House of One, werden gemeinsam mit Marion Gardei, Pfarrerin der Evangelischen Kirche EKBO im Rahmen der von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum organisierten Gedenkstunde aus jüdisch, christlich, muslimischer Sicht an das Ereignis erinnern.
Ablauf:
16 Uhr
Stilles Gedenken am Mahnmal Große Hamburger Straße, Berlin-Mitte mit
Kantor Simon Zkorenblut, Jüdische Gemeinde zu Berlin
Rabbiner Jonah Sievers, Jüdische Gemeinde zu Berlin
anschließend Schweigemarsch zur Rosenstraße
15.25 Uhr
Gedenken an der Skulptur von Ingeborg Hunzinger in der Rosenstraße, Berlin-Mitte
Dr. Andrea Riedle, Mitglied der Ständigen Konferenz und Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors
Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin
Dr. Mario Offenberg, Israelitische Synagogen Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin
Pfarrerin Marion Gardei, Evangelische Kirche EKBO
Theologin Küra Dalkilic, House of One
Kantorin Esther Hirsch, House of One
Musik:
Chor des Moses Mendelssohn Gymnasiums
Es gilt die 3G-Regel und Maskenpflicht während der Veranstaltung.
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