Leben schützen um jeden Preis?
Debatte über Würde und Zusammenleben in Pandemiezeiten.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Berliner Stiftungswoche statt und wird aus dem Deutschen Theater als Livestream hier zu sehen sein.
Welchen Stellenwert hat der Schutz des Lebens in unserer Gesellschaft? Diese Frage stellt sich während der Corona-Epidemie täglich - den Verantwortlichen in der Politik, dem medizinischem Personal in Krankenhäusern oder den Angehörigen von infizierten Menschen. Wie weit darf der Schutze gehen? Muss ein Mensch einsam sterben, um Ansteckungen zu vermeiden? Ist es angemessen unzählige Familien durch Privatinsolvenz zu gefährden, um jedes einzelne Leben retten zu können?
Bundestagspräsident Wolfang Schäuble war einer derjenigen, die früh warnend Position bezogen haben: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.“ Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht es im Grundgesetz. Sie schließt aber nicht aus, dass wir auch sterben müssen.
Fragen nach dem "wir" und "ihr"
Fragen nach dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung, nach dem „wir“ und „ihr“, haben sich unter den Pandemiebedingungen in neuer Schärfe und wachsender Aggressivität gestellt. Weiterführende Fragen nach dem Wert von Leben, nach Lebenssinn, danach, was gelingendes Leben ist oder wie wir unsere Gesellschaft friedlicher und gerechter gestalten können, werden hingegen an den Rand einer Debatte gedrängt, die sich auf Inzidenz- und Todeszahlen konzentriert.
Über diese Fragen eines würdigen Zusammenlebens und wie ein Begegnungsort wie das interreligiöse House of One dazu beitragen kann, diskutieren der Lebensphilosoph Wilhelm Schmid, der Aktionskünstler des Zentrums für Politische Schönheit Philipp Ruch sowie die Geistlichen des House of One Rabbiner Dr. Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci. Moderiert wird die Veranstaltung von Roland Stolte, Direktor der Stiftung House of One.
Eine Kooperation von dem Deutschem Theater Berlin und der Stiftung House of One – Bet- und Lehrhaus Berlin.
Weitere Veranstaltungen
Interreligiöser Podcast live aus der Sukka
Es ist eine Doppeleinladung: Unsere Podcasterinnen Rebecca Rogowski, Maike Schöfer und Kübra Dalkilic sind Gast einer gemeinsamen Veranstaltung der Muslimischen Kulturwoche und des Festivals of Resilience in Berlin. Besonders ist auch der Ort. Die drei Frauen werden aus einer anlässlich des jüdischen Laubhüttenfests aufgebauten Sukkot (Laubhütte) unseren interreligiösen Podcast vor und mit Publikum aufnehmen.
Gelbe VillaFriedensgeschichten in Tora, Bibel und Koran
Das Thema Frieden zieht sich durch zahlreiche Geschichten in der Tora, den Evangelien oder dem Koran. Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci vom House of One laden zum Gespräch über die in der jüdischen, christlichen oder muslimischen Tradition verbreiteten Erzählungen ein.
Forum DialogArchäologin führt durch Ausgrabungen auf der House of One-Baustelle
Wer mehr über die bewegte Geschichte am Urort Berlins und über die Geschichte des Ortes, an dem das House of One entsteht, erfahren möchte, kann am Wochenende an einer von insgesamt acht Führungen von Claudia Melisch, Archäologin und Grabungsleiterin auf dem Petriplatz, teilnehmen.
Petriplatz - Baustelle House of One