Die Arbeit der multireligiösen Stiftung House of One ist von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen. In einer Zeit, in der der Zusammenhalt in Deutschland in Frage gestellt wird, haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft im Kuratorium der Stiftung am Donnerstag (25. Januar) getroffen, um über eine Stärkung des interreligiösen Miteinanders zu beraten.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der diesem Gremium vorsitzt, sagte nach dem Treffen: „Zusammenhalt ist für die Entwicklung unserer Gesellschaft von elementarer Bedeutung. Es ist unsere Pflicht, für diesen Zusammenhalt zu sorgen. Wir erleben in diesen Tagen leider auch in Berlin eine zunehmende Polarisierung und einen wachsenden Antisemitismus. Dagegen setzen die drei großen Religionen mit dem House of One im Herzen der Stadt ein gemeinsames Zeichen. Dieser Toleranzort ist wichtiger denn je.“
Rabbiner Andreas Nachama vom Präsidium des House of One, dankte dem Regierenden für die Unterstützung der Verständigungsarbeit der Stiftung. „Das ist alles andere als selbstverständlich, dass ein religiöses Projekt diese Wertschätzung erfährt. Gerade in Zeiten der Auseinandersetzung ist es unabdingbar, den Gesprächsfaden zwischen den abrahamitischen Religionen aufrecht zu erhalten.“
Sein Kollege Pfarrer Gregor Hohberg ergänzte: „Gespräche mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern, geben uns Kraft und Energie, frohen Mutes weiter zu arbeiten, zu wachsen und die House of One-Idee in die Gesellschaft zu tragen. Das Bedürfnis, Friedensstimmen zu hören, zu erleben, wie Menschen unterschiedlichen Glaubens gemeinsam für ein friedliches Miteinander einstehen, ist riesengroß.“
Das House of One ist ein Zukunftsmodell, so beschreibt es Imam Kadir Sanci, der dritte Geistliche im Präsidium der Stiftung: „In einer Gesellschaft, die aktuell eher das Trennende sucht als die Gemeinsamkeiten zu feiern, braucht es Frauen und Männer, die sich für Verständigung einsetzen, und es braucht Orte, wo sich Menschen die Hände reichen, einander zuhören und gemeinsam Lösungen suchen können.“
Der Regierende Bürgermeister Wegner sagte zum Engagement der Stiftung: „Die drei großen Religionsgemeinschaften zeigen im House of One, wie sie Offenheit und Toleranz vorleben. Das strahlt in unsere Stadt, in unsere Gesellschaft, in unser ganzes Land aus. Christentum, Judentum und Islam verbinden sich in ihren Friedensbotschaften. Das House of One steht damit gegen den Missbrauch von Religion, gegen Intoleranz, Hass und Gewalt. Es ist der Ort, an dem wir erleben können, was Miteinander ausmacht.“
Dem Kuratorium der Stiftung House of One gehören neben Berlins Regierendem Bürgermeister unter anderen noch Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Hermann Parzinger von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Frank Schwabe als Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Hamideh Mohagheghi vom Rat der Religionen Hannover, Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche, Bischof Heiner Koch vom Erzbistum Berlin, Kaweh Niroomand von der Initiative Berliner Proficlubs oder Hetty Berg vom Jüdischen Museum Berlin an. Mehr Informationen hier.
Mit dem House of One entsteht in Berlin etwas Einzigartiges: „Ein Sakralbau, den Menschen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens für den Dialog der Religionen untereinander und mit der Stadtgesellschaft gemeinsam planen, errichten und nutzen werden. An diesem Ursprungsort Berlins, wo vor über 800 Jahren die erste Kirche Berlins stand und das Miteinander von Stadt und Religion seinen Anfang nahm, wird das House of One auf den Fundamenten der einstigen Petrikirche errichtet. Ein Haus mit einer Synagoge, einer Kirche und einer Moschee unter einem Dach – in ihrer Mitte ein großer offener Begegnungsraum. Die Religionen selbst setzen gemeinsam ein Hoffnungszeichen in schwierigen Zeiten. Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich aktuell auf 69,5 Millionen Euro.