»Religionen können so, wenn es gelingt, durch Architektur und Kunst symbolische Zwischenräume schaffen, die friedensfördernd sind.«
»Das House of One gewinnt an Ausstrahlung und Überzeugungskraft durch Menschen, die die Idee eines friedvollen Miteinanders der Religionen in die Welt tragen.« Das waren die Worte von Roland Stolte, Verwaltungsdirektor der Berliner Stiftung House of One, als Bischof Malkhaz Songulashvili und Imam Ali Aliev im Jahr 2016 zu den ersten internationalen Projektbotschaftern des House of One berufen wurden. Der Erzbischof der Evangelischen Baptistenkirche gilt im Kaukasus als Brückenbauer zwischen den Kulturen und Religionen und genießt großes Ansehen bei Muslimen wie bei Christen. So hat Malkhaz in Tblisi die Peace Cathedral gemeinsam mit Imam Aliev initiiert. Unter dem Dach der bereits bestehenden Kirche entstehen eine Moschee und eine Synagoge.
»Vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik wird gewarnt«, ist auf den Seiten des Auswärtigen Amts zu lesen. In diesem Land, dem »Mülleimer der Welt«, wie es Kardinal Dieudonné Nzapalainga während eines Besuchs in Berlin 2019 selbst sagte, in einem der ärmsten Länder, wo es an allem fehlt, gibt es immer auch Zeichen der Hoffnung. Seit 2016 arbeitet das House of One gemeinsam mit Kardinal Nzapalainga und Imam Kobine Layama, der leider 2020 verstarb, in ihrem gemeinsamen Projekt an einem solchen Zeichen der Hoffnung: Der Realisierung eines »Maison de la Paix et des Religions«, eines Hauses des Friedens und der Religionen in der Hauptstadt Bangui. Bereits 2013 haben die geistlichen Führer der katholischen und protestantischen Christen sowie der Muslime die »Plateforme des Confessions Religieuses de Centrafrique« (PCRC) gegründet, eine interreligiöse Friedensplattform.
»Gebäude haben Mauern. Mauern können Barrieren darstellen, die definieren, wer eintreten darf und wer nicht. »In Israel werden Synagogen, Moscheen und Kirchen als rein religiöse Stätten angesehen. Nicht-gläubige Menschen betreten diese Orte daher kaum«, sagt Golan Ben Chorin. Der Rabbiner und Pädagoge, der sich bereits sein ganzes Leben mit interreligiösem Dialog auseinandersetzt, möchte daher Mauern einreißen und gleichzeitig einen physischen Raum schaffen, der die Ideale des House of One verkörpert. So entstand die Idee eines »Garden of One«, eines Gartens, dessen Struktur sich an der des House of One orientiert und dessen Realisierung der Rabbiner seit 2019 als gemeinsames Projekt mit der Berliner Stiftung und mit einer Gruppe von Gleichgesinnten in der Hafenstadt Haifa vorantreibt.