In Berlin geschieht etwas weltweit Einmaliges: Juden, Christen und Muslime planen gemeinsam ein Haus, unter dessen Dach sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden wird. Ein Haus des Gebets und der interdisziplinären Lehre. Es wird ein Haus der Begegnung, für ein Kennenlernen und den Austausch von Menschen unterschiedlicher Religionen sein. Ein Haus auch für Menschen, die sich keiner Religionen zugehörig fühlen.
Unsere Welt braucht dringender denn je Orte des Friedens. Orte, an denen wir lernen, in unserem „einen Welthaus“ gemeinsam zu leben, wie Martin Luther King 1964 in seiner Rede in Berlin sagte. Jüdische, christliche und muslimische Frauen und Männer haben sich daher in Berlin gemeinsam auf den Weg gemacht, für eine Verständigung unter den Religionen ein völlig neuartiges, zukunftsweisendes Sakralgebäude zu planen, zu bauen und mit Leben zu füllen.
Religionen in ihrem Kult und im Austausch mit Wissenschaften, Kunst und Kultur können eine Bereicherung sein – allen Gräueltaten, die unter Berufung auf die Religionen begangen werden, ein Modell eines friedvollen Miteinanders entgegensetzend.
2011 begann der gemeinsame Weg. Strukturen wurden geschaffen, in denen die jüdischen, christlichen und muslimischen Initiatoren gleichberechtigt beteiligt sind. Vieles ist geschafft: ein weltweiter Architekturwettbewerb 2012, eine weltweiten Spenden- und Beteiligungskampagne 2014, die Gründung der Stiftung 2016, Grundsteinlegung 2021, Eröffnung der House of One-Box auf der Baustelle sowie viele Veranstaltungen, Gebete oder interreligiöse Workshops.
Obwohl mit dem Bau des House of One voraussichtlich erst ab 2025 fortgefahren werden kann, ist es schon jetzt ein Haus voller Leben, mit Veranstaltungen und Programmen für Schüler und Pädagogen, mit Workshops "Interreligiös gegen Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit", mit interreligiösen Feiern, mit einem eigenen Podcast oder mit Partnerschaften in aller Welt. So tragen wir die Idee des friedlichen Miteinanders des House of One bereits weiter bevor das Haus errichtet ist.
Das Grunddokument der gemeinsamen Arbeit in der Stiftung House of One ist eine Charta, die am 11. Oktober 2011 verabschiedet wurde. Die theologische Grundlage und die Leitlinien des Konzepts des House of One sind in ihr verbindlich festgelegt. Ein zentraler Abschnitt der Charta widmet sich etwa der Frage, wie das Verhältnis der Initiatoren zur großen Vielfalt innerhalb der Religionen zu bestimmen ist und wie diese Vielfalt im House of One Raum bekommen kann.