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Montag, 30. Juli 2018

Bischöfin in einer Männerwelt

Bishop Rusudan, here surrounded by her colleagues in the Peace Cathedral Bishop Ilia and Bishop Malkhaz, is the first female Bishop in Georgia.

Rusudan Gotsiridze ist kein Mann und trägt auch keinen Bart. Das ist ungewöhnlich für einen baptistischen Bischof in Georgien. Die 43-Jährige ist die erste Frau in diesem Amt, womit sich viele in dem Kaukasus-Staat schwer tun. Das House of One hatte eingeladen, die couragierte Frau, die oben auf dem Bild zwischen Bischof Ilia und Bischof Malkhaz zu sehen ist, kennenzulernen. Gemeinsam mit ihren beiden Bischofskollegen engagiert sich Gotsiridze für und in der Peace Cathedral in Tbilisi.

Im Gespräch mit Pfarrerin Corinna Zisselsberger hat die Bischöfin der Evangelisch-Baptistischen Kirche Georgiens nicht nur über ihren Einsatz für Frauenrechte, sondern auch für den interreligiösen Dialog in ihrem Land erzählt. Die Geistliche erforscht zudem seit langem die Ordinationspraxis von Frauen in verschiedenen christlichen Traditionen. Gotsiridzes außergewöhnliches und couragiertes Engagement wurde 2014 von Michelle Obama, der damaligen First Lady der USA, mit dem "International Women of Courage Award" ausgezeichnet.

 

In der folgenden Aufzeichnung ihres TedX-Talk aus dem Jahr 2013 spricht Bischöfin Rusudan über die Ordination von Frauen und die Rolle der Geschlechter in der Religion:

 

 

 

 

Die meisten Einwohner Georgiens sind Menschen orthodoxen Glaubens. Die Kirche ist bis heute eine von Männern dominierte Institution. Gotsiridze gehört damit einer Minderheit innerhalb einer Minderheit an - als Frau in einer Führungsposition und das in der georgischen Evangelisch-Baptistischen Kirche, einer Konfession mit gerade einmal rund 4.000 Mitgliedern.

Das erfordert Mut. Den beweist die Bischöfin auch, wenn Sie sich für einen interreligiösen Dialog mit Muslimen oder Jesiden, ebenfalls Minderheiten in Georgien, einsetzt. Denn während die Zahl der orthodoxen Kathedralen seit Ende der Sowjet-Ära wächst, sind Muslime und andere Glaubensgemeinschaften in Georgien Anfeindungen und Benachteiligungen ausgesetzt. Muslimische Gläubige mussten zum Beispiel zeitweise auf der Straße beten, da die Gotteshäuser zu klein sind und Neubauten nicht erlaubt.

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