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Dienstag, 21. Mai 2019

Die Freiheit des Glaubens

Imam, Rabbiner, Pfarrer, Interreligiöser Dialog, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Terrorgedenken
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Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Hinduisten haben Seite an Seite die im Grundgesetz festgeschriebene Religionsfreiheit in einem überaus bewegenden Friedensgebet gewürdigt. 70 Jahre ist es her, dass die deutsche Verfassung mit ihrer für alle Gläubigen so wichtigen Artikel 4 am 23. Mai 1949 in Kraft getreten ist:

 

"Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."

 

"Die Würde des Menschen ist unantastbar"

 

"Dieser Artikel 4 ist ein wirklicher Schatz. Dank an die Mütter und Väter des Grundgesetzes. Was für eine Weisheit und Weitsicht liegt in den Artikeln des Grundgesetzes. Denn die Würde des Menschen ist unantastbar", sagte Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für interreligiösen Dialog der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), in dem zentralen Beitrag des Gebets in der Parochialkirche in Berlin Mitte. In vielen Ländern aber ist gerade diese Freiheit des Glaubens nicht selbstverständlich. Pfarrer Goetze: "Erschreckt und bestürzt nehmen wir die Anschläge auf Synagogen, Kirchen, Moscheen, Hindu-Tempel und buddhistische Klöster wahr - auf Menschen in Gotteshäusern, die sich friedlich versammelt haben zum Gebet."

 

Wohin das führt, wenn Menschen die Freiheit der anderen nicht in der Lage sind zu tolerieren, davon wusste Rupert Thomas Holborow, Botschafter von Neuseeland bei der Zusammenkunft in der Parochialkirche in Berlin Mitte zu berichten. Der Diplomat erinnerte an die Tragödie von Christchurch als ein Mann zwei Moscheen stürmte und 51 Menschen erschoss. "Die Reaktion auf den Terroranschlag hat uns darin bestätigt, dass unsere Gesellschaft mitfühlend und integrativ bleiben will und muss, unabhängig vom Geschlecht und der Rasse des Einzelnen", sagte Holborow in seinem bewegenden Beitrag. "Es hat für uns den Wert von Toleranz und grundlegender Menschlichkeit gestärkt - ein Beweis dafür, dass wir die Fähigkeit haben, die besseren unserer Engel - auch in dunklen Zeiten - an die Oberfläche zu bringen."

 

Terror richtet sich gegen alle Menschen

 

Dem stimmte Ahamed Razee, stellvertretender Botschafter Sri Lankas zu: "Terrorismus und Extremismus hat sich zum Ziel gesetzt, das friedliche Miteinander aller Menschen zu zerstören, das in Resolutionen wie unseren Verfassungen zum Ausdruck kommt." Am Ostersonntag starben in dem mehrheitlich buddhistischen Inselstaat mehr als 250 Menschen, vor allem in christlichen Kirchen, durch zuvor platzierte Bomben. Gerüchte machten rasch Muslime, neben Christen und Hindus eine religiöse Minderheit im Land, dafür verantwortlich. "Wir sollten nicht den Fehler machen, diese Angriffe einer Religion oder Gemeinschaft zuzuordnen, da sie gegen die Menschheit im Allgemeinen gerichtet sind. (....) Es kann nur eine Antwort auf diese Art von Terror geben: Wir müssen als eine Menschheit zusammenstehen und leben und alle Unterschiede zwischen uns beseitigen", appellierte Razee, der selbst Muslim ist.

 

Im Wechsel verlasen die beteiligten zehn Geistlichen Artikel aus dem Grundgesetz, bevor jeder in der Tradition seiner eigenen Religion ein kurzes Gebet sprach. Musikalisch begleitet hat die Zeremonie der pakistanische Musiker Zeeshan Sagar Gill, der als Katholik in seinem Geburtsland einer bedrängten Minderheit angehört.

 

Beteiligt an diesem multireligiöses Gebet waren:
Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci (alle House of One)
Andreas Goetze (Pfarrer für interreligiösen Dialog der EKBO)
Bernd Streich (Diözesanrat der Katholiken)
Imam Taha Sabri (Dar Assalam Moschee)
Haladhara Thaler (Hindu-Gemeinde Berlin und Berliner Forum der Religionen)
Cordula Machoni (St.Petri-St.Marien-Gemeinde)
Michael Bäumer (Buddhist,Soka Gakkai Gemeinde)
Pfarrer Emmanuel Sfiatkos (Griechisch-Orthodoxe Metropolie)
Kantorin Esther Hirsch (Synagogengemeinde Sukkat Schalom)

 

In Würdigung und Erinnerung an die zahlreichen Toten verlasen die Geistlichen am Ende die Namen von Orten auf der Welt, an denen Gläubige Verfolgung, Angriffen oder Diskriminierung ausgesetzt sind.

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