„Das House of One ist wichtig, weil es Menschen miteinander verbindet“, sagt Christian Arbeit vom 1. FC Union im Osten Berlins. Aus dem Westen der Stadt lässt Thomas E. Herrich von Hertha BSC hören: „Die Welt braucht Orte des Friedens. Deswegen ist das House of One in Berlin so wichtig.“ Hertha-Spieler Derry Scherhant ruft zum Spenden auf: „Jeder gespendete Euro wird bis zu einer Summe von 100.000 verdoppelt. Das heißt, es können insgesamt 200.000 Euro für die Friedensarbeit gesammelt werden.“
Prominente nicht nur aus dem Sport, auch aus Kultur und Gesellschaft rufen zur Unterstützung des House of One auf. Finanziert wird die Spendenverdopplung
„1x Frieden mit allen, bitte“ von der Bethe Stiftung aus Essen gemeinsam mit der HeLe Avus-Stiftung aus Berlin. Zu den weiteren prominenten Unterstützern gehören der Bundespräsident a.D., Christian Wulff, der Schauspieler Michael Hanemann, die Unternehmerin Verena Bahlsen oder die Präsidentin des Pflegerats, Christine Vogler. Sie alle sind Teil dieses ersten Kampagnenvideos zum Start der dreimonatigen Spendenaktion.
Bis zum 25. Februar legen die zwei Stiftungen auf jeden gespendeten Euro einen
weiteren dazu. Das Geld wird zum einen in die interreligiöse Bildungsarbeit fließen, um sie in Zeiten wachsenden Antisemitismus und zunehmender Muslimfeindlichkeit zu stärken. Zum anderen wird ein Teil der Spenden darauf verwendet, das Bauprojekt im Herzen Berlins weiter voranzutreiben. Spenden Sie hier...
Die interreligiöse Arbeit des House of One bringt Menschen zusammen und das schon lange bevor das Sakralgebäude errichtet ist. 2024 hat das Bildungsteam allein bis November über 3.000 Menschen mit Workshops und Veranstaltungen zum Thema religiöse Vielfalt erreicht. Das sind 30 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2023. Fast die Hälfte davon waren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. „Schon während der Corona-Pandemie begannen radikale Weltbilder unsere Gesellschaft zu spalten“, kommentiert Osman Örs, Imam und theologischer Referent den Anstieg. „Nach dem 7. Oktober, dem Überfall auf Israel und dem folgenden Gaza-Krieg, haben diese Weltbilder an Häufigkeit und Intensität zugenommen.“ Parallel stiegen die Anfragen an das House of One nach interreligiösen Bildungs- und Begegnungsangeboten.
Die Arbeit des dreiköpfigen, jüdisch-christlich-muslimischen Bildungsteams des House of One richtet sich nicht nur an junge Menschen. „Wir wenden uns auch gezielt an Multiplikatoren, wie Lehrer, Sozialarbeiter oder Pflegekräfte, um diese zu qualifizieren“, erklärte Patricia Böckmann, Theologin und christliche Referentin. Mehr als 1.500 Personen aus dem Bildungsbereich, religiösen Institutionen, dem Gesundheitswesen oder dem Öffentlichen Dienst (Polizei, Verwaltung) nahmen die Angebote der Stiftung wahr. „Aus dem Öffentlichen Dienst haben wir dieses Jahr bereits fast viermal so viel Personen erreicht wie 2023“, sagte Böckmann.
Die interreligiöse Expertise des House of One fließt zunehmend in Fachdiskurse ein. Sei es auf regionaler Ebene über die Mitarbeit in Initiativen wie z.B. „Demokratie in der Mitte“ oder auf Bundesebene als Teil der von Bundesfamilienministerin Lisa Paus einberufenen Expertenrunden zum Thema Antisemitismusprävention. Über eine Kooperation mit dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn und dem International Center for Comparative Theology and Social Issues der Universität Bonn, gestaltet das House of One als Praxisfeld überdies theologisch-wissenschaftliche Fachdiskurse mit.
Ein weiteres Element der Bildungsarbeit ist der Podcast „331- 3 Frauen, 3 Religionen, 1 Thema“, der im gesamten deutschsprachigen Raum gehört wird. Bis zu 4.000 mal werden die Gespräche über Religion und Alltag zwischen Rebecca Rogowski, Bildungsreferentin bei Hillel e.V., Maike Schöfer, Pfarrerin und christliche Influencerin, sowie Kübra Dalkilic, islamische Theologin, gestreamt oder heruntergeladen. Das Audioformat findet auch im Religionsunterricht oder Universitätsseminaren, wie Rückmeldungen von Lehrerinnen und Lehrern sowie Dozenten zeigen.