Im Jahr 2001 startet die Geschichte des House of One. Was sich bisher alles getan hat und wie sich Idee und Projekt entwickeln und erweitern zeigen wir in unserer kleinen Chronik, der Projektgeschichte.
VEREINSGRÜNDUNG: Im Oktober wird der Verein "Bet- und Lehrhaus Petriplatz e.V." als institutioneller Träger des Projekts gegründet. Gründungsmitglieder sind die Jüdische Gemeinde zu Berlin, das Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, das Forum für interkulturellen Dialog e.V. als muslimischer Partner, der Evangelische Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte, die Evangelische Kirchengemeinde St.Marien-Friedrichswerder und das Land Berlin.
In der House of One-Charta verpflichten sich die Unterzeichnenden "im Bemühen um gegenseitiges Verständnis auf friedensfördernde, sozial gerechte und naturerhaltende Formen des Zusammenlebens".
ARCHITEKTURWETTBEWERB: Der Verein ruft einen weltweiten Architekturwettbewerb für das House of One aus. Der Jury gehören renommierte Architekten wie Hans Kollhoff oder Jórunn Ragnarsdóttir und andere Sachverständige wie der Landesarchäologe Matthias Wemhoff, der Orientalist Navid Kermani oder Theologen wie Rauf Ceylan und Klaus von Stosch an. Die Entscheidung fällt auf das Berliner Architekturbüro Kuehn Malvezzi.
MULTIRELIGIÖSE FRIEDENSANDACHT: In dem Ausgrabungsfeld auf dem Petriplatz finden sich im September 2013 Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbiner Tovia BenChorin und Imam Kadir Sanci für eine multireligiöse Friedensandacht zusammen um im Sinne der Charta des Vereins gemeinsam zu beten. Gemeinsame multireligiöse Gebete und Gedenken bilden fortan einen wichtigen Teil der interreligiösen Dialogarbeit des House of One.
GESELLSCHAFTLICHE TEILHABE: Das House of One stellt sich an verschiedenen Orten der Berliner Gesellschaft vor. Die Gesprächsreihe "Religion und Toleranz", die im Deutschen Theater ("Das Bet- und Lehrhaus – die gebaute Ringparabel") oder im Polizeipräsidium ("Taugen die Religionen für eine Kriminalgeschichte?") Station macht, zeigt die vielfältige Verknüpfung von Religionen mit der säkularen Gesellschaft.
DIALOG IM FOKUS: Im Herbst beginnt die dreiteilige Veranstaltungsreihe „An welchen Gott wir glauben – Juden, Christen und Muslime“ zur Selbstverständigung und zum Dialog der Religionen. Gefördert werden die Gespräche mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters.
CROWDFUNDING: Die weltweite Crowdfunding-Kampagne für das House of One startet mit einer Pressekonferenz am Petriplatz: Jeder kann mit dem Kauf eines symbolischen Ziegelsteins für 10 Euro Mit-Bauherr des House of One werden. Die Schauspieler Wolfgang Bahro und Adnan Maral machen den Anfang.
RABBINER ANDREAS NACHAMA: Tovia BenChorin wird als Rabbiner zur Jüdischen Gemeinde nach St. Gallen gerufen. Rabbiner Andreas Nachama tritt seine Nachfolge im House of One an.
INTERNATIONALE VERNETZUNG: Als erster internationaler Projektbotschafter wird Bischof Malkhaz in Georgien berufen. Seine Peace Academy bringt christliche, muslimische und jesidische Kinder zusammen, um Freundschaften über Religionsgrenzen hinweg zu ermöglichen
AUSSTELLUNG IN CHICAGO: Die Architekten des zukünftigen House of One, das Büro Kuehn Malvezzi präsentieren das Projekt und ein Modell des House of One auf der Architecture Biennale in Chicago im Herbst 2016.
NATIONALES PROJEKT DES STÄDTEBAUS: Bundesbauministerin Barbara Hendricks zeichnet gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, das House of One als „Nationales Projekt des Städtebaus“ aus. Mit der Auszeichnung ist eine Förderung von 2,2 Millionen Euro verbunden.
Die STIFTUNG HOUSE OF ONE - BET- UND LEHRHAUS wird gegründet. Sie geht aus dem bisherigen Träger "Bet- und Lehrhaus Petriplatz e.V." hervor.
AUSSTELLUNG IN PARIS: Mit einer Rauminstallation des House of One ist das Architekturbüro Kuehn Malvezzi ab September in die Kulturinstitution Le Centquatre in Paris eingeladen. Der Grundriss mit Synagoge, Kirche und Moschee, angeordnet um den zentralen Begegnungsraum, wurde auf dem Boden eines der Ausstellungssäle abgebildet.
IDIZEM DIALOGPREIS: Der Dialog-Preis des Interkulturellen Dialogzentrum IDIZEM e.V. in München wird dem House of One am 3. November verliehen. Mit dem Preis wird das besondere Engagement für den Dialog der Kulturen ausgezeichnet. Den Preis nahm Stiftungsratsmitglied Barbara Witting und Imam Osman Örs im Namen aller Freunde des House of One dankend entgegen.
BOTSCHAFTER: NBA-Basketballspieler Enes Canter besucht Berlin und wirbt für das House of One.
PAVILLON IN WITTENBERG: Auf der "Weltausstellung Reformationsjubiläum" anlässlich des 500. Jahrestags des Thesenanschlags von Martin Luther in Wittenberg ist auch das House of One mit einem Pavillon vertreten. Zu jüdischen, christlichen und muslimischen Feiern, wie z.B. zum Fastenbrechen (s.Bild) laden wir Interessierte ein und informieren über unser Mehrreligionenprojekt in Berlin.
PARTNERPROJEKT: Unsere Partner in der Zentralafrikanischen Republik, die von den Aachener Friedenspreisträgern Kardinal Nzapalainga und Imam Omar Kobine Layama gegründete Interreligiöse Friedensplattform in Bangui, werden während ihres Berlinbesuchs offiziell zu Projektbotschaftern des House of One ernannt. Neben Imam Kobine sind es Seine Eminenz Kardinal Dieudonné Nzapalainga sowie Pastor Nicolas Guérékoyaméné-Gbango.
YOUNG HOUSE OF ONE: Im "Young House of One", der Mitmachbaustelle für Kinder auf dem Petriplatz, können Kinder ihre eigenen Ideen vom Zusammenleben der Religionen künstlerisch umsetzen. Möglich wird das Projekt dank der Unterstützung vom „Alice – Museum für Kinder“ des FEZ-Berlin, den Architekten von raumlabor.berlin, den Landschaftsarchitekten vom Atelier Le Balto und dem Büro Kuehn Malvezzi.
PAVILLON IN BERLIN: Das House of One erhält ein temporäres Zuhause: Der Pavillon aus Wittenberg wird auf dem Petriplatz aufgebaut und mit transparenten Wänden verkleidet. Das ganze Jahr über werden dort Projektpräsentationen, Diskussionsveranstaltungen, Feste und gemeinsame Gebete stattfinden.
Gemeinsam Gebetshäuser erkunden, Gespräche suchen, sich in Andere hineinversetzen, einander kennenlernen - das Bildungsteam des House of One entwickelt Workshops für Schulklassen, Unternehmen und Erwachsene. Die Nachfrage ist groß.
AUSSTELLUNGEN IN LONDON UND STOCKHOLM: Das Londoner Victoria & Albert Museum kauft ein dreidimensionales Modell des House of One für seine Sammlung an. Der aufklappbare Holznachbau ist in der Ausstellung "The Future starts now" gezeigt. Die Schau ist im folgenden Jahr im Museum ArkDes in Stockholm zu sehen.
STREETWORK@ONLINE: Die Stiftung nimmt die Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern von streetwork@online auf, um der Radikalisierung junger Musliminnen und Muslime entgegenzuwirken.
BILDUNGSTEAM: Gemeinsam Gebetshäuser erkunden, Gespräche suchen, sich in Andere hineinversetzen – das Bildungsteam des House of One entwickelt Workshops für Schulklassen, Unternehmen und Erwachsenengruppen. Die Nachfrage ist groß.
TEILNAHME AN DER ISLAMKONFERENZ: Das House of One wird zu der von Bundesinnenminister Horst Seehofer wieder neu ins Leben gerufenen Deutsche Islam Konferenz eingeladen.
AUSZEICHNUNG FÜR RABBINER ANDREAS NACHAMA: Rabbiner Andreas Nachama wird Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands und später im Jahr für sein unermüdliches Engagement für die interreligiöse Verständigung mit der Mendelssohn Medaille ausgezeichnet.
FÖRDERUNG VOM LAND BERLIN: Das Land Berlin bewilligt, wie zuvor der Bund, ebenfalls 10 Millionen Euro. Mit den Einnahmen aus dem Crowdfunding sowie weiteren Spenden und Zuwendungen ist ein guter Teil des Baus finanziert.
GEMEINSAME FRIEDENSGEBETE: Multirreligiöse Friedengebete nach den blutigen Anschlägen in Sri Lanka und dem neuseeländischen Christchurch sollen Trost spenden und Mut machen. Auch anlässlich des 70. Jahrestags des Grundgesetzes oder 30 Jahre Mauerfall finden auf Einladung des House of One zahlreiche Konfessionen und Religionen zum Gebet zusammen und finden Formen des gemeinsamen Gedenkens.
GRABUNGEN AUF DEM PETRIPLATZ: Im Rahmen von archäolgischen Grabungen legt Grabungsleiterin Claudia Melisch weitere Teile des Fundaments der alten Petrikirche auf dem Bauplatz frei.
ERBPACHT FÜR DAS GRUNDSTÜCK: Der Berliner Senat beschließt, dem House of One das Grundstück auf dem Petriplatz für einen symbolischen Euro in Erbpacht für 99 Jahre zu überlassen.
GRÜNDUNGSARBEITEN: Im Rahmen von Gründungsarbeiten werden 71 Stahlbetonpfähle in den Bauplatz versenkt. Der symbolische Startschuss des Baugeschehens, der mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Land Berlin gefeiert wird.
PRÄSENTATION DER MUSTERFASSADE: Am Bauplatz wird eine Musterfassade der Ziegelmauer des House of One errichtet und unter großem Presseecho eine Ausstellung am Bauzaun eröffnet, die über die Arbeit der Stiftung und die Idee des Drei-Religionen-Projekts informiert.
SCHULPROJEKT "NATHAN KREATIV GEDACHT": Coronabedingt wird die für den 14. April geplante Grundsteinlegung, dem Jahrestag der Uraufführung von Lessings „Nathan dem Weisen“ abgesagt. Das zu diesem Anlass bundesweit ausgeschriebene Schulprojekt „Nathan - Kreativ gedacht“ bringt dafür wunderbar kreative Arbeiten von Schülerinnen und Schülern hervor.
KURATORIUM WIRD GEGRÜNDET: Der Regierende Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, ist Vorsitzender des neu gegründeten Kuratoriums, einem beratenden Gremium des House of One. Neben Ex-Bundespräsident Christian Wulff, Zentralratspräsident Josef Schuster oder der Religionswissenschaftlerin Hamideh Mohagheghi gehören auch Hetty Berg, Leiterin des Jüdischen Museums Berlin, Erzbischof Heiner Koch und Religionswissenschaftler Mouhanad Khorchide dem 20-köpfigen Gremium an.
MEHRRELIGIONENHÄUSER KOMMEN ZUSAMMEN: Das House of One gründet die „Konferenz der Mehrreligionenhäuser“. Am ersten – virtuellen – Treffen nehmen Projekte aus Bern, Hannover, Wien, Wilhelmshaven oder Tblisi/Georgien teil.
DEMOKRATIE LEBEN!: Das House of One wird als Modellprojekt im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" gefördert. Das Ziel des interreligiös zusammengestellten Teams ist es, über innovative Projekte antisemitischen Stereotypen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen entgegenzuwirken.
FÖRDERUNG VOM BUNDESTAG: Bundestag gibt weitere 10 Millionen Euro für das House of One frei. Der Großteil der Bausumme von 47 Millionen Euro ist finanziert. Für die noch fehlenden acht Millionen Euro werden weiter viele Spenderinnen und Spender gebraucht, um die Idee des House of One und die Arbeit unterstützen.
LITURGIE AG: Gemeinsam mit dem Liturgiewissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig geht das House of One der Frage nach, wie neue spirituell-religiöse Formate aussehen können, zum Beispiel Trauungen von gemischt religiösen Paaren, die Traditionen nicht vermischen, aber auch nicht einfach addieren.
DER GRUNDSTEIN FÜR DAS HOUSE OF ONE IST GELEGT: Im Rahmen einer feirlichen Zeremonie wird am 27. Mai 2021 in Anwesenheit der Ursprungsgemeinden, dem regierenden Bürgermeister Michael Müller un dem Vorsitzenden des Bundestatgs Wolfgang Schäuble der Grundstein für das House of One gelegt. Das Rahmenprogramm und die Zeremonie werden aufgrund der pandemischen Einschränkungen live über die Website gestreamt.
DER HOUSE OF ONE PODCAST: Mit "331 - 3 Frauen, 3 Religionen, 1 Thema" geht der Podcast des House of One mit den Moderatorinnen Rebecca Rogowski, Maike Schöfer und Kübra Dalkilic an den Start. Gemeinsam beleuchten die drei Frauen Fragen rund um ihre Religionen und ihren Glauben. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesfamilienministerium.