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Donnerstag, 24. Sept. 2020

Christen und Muslime planen ein Haus des Friedens in Zentralafrika

Die Architekturausstellung "Religionen bauen für den Frieden - ein Haus des Friedens und der Religionen für Zentralafrika" ist mit zahlreichen Gästen trotz Coronabedingungen in der Berliner Parochialkirche eröffnet worden. Die Schau zeigt 24 Entwürfe und ein Dutzend Modelle von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar und der Hochschule EAMAU in Lomé/Togo, die sich über Monate mit der gesellschaftlichen Lage in der Zentralafrikanischen Republik, den Möglichkeiten der Verständigung in einem Bürgerkriegsland und den baulichen Traditionen dort beschäftigt haben. Sie zeigt aber auch eine Vision, ein von den Religionen kommendes Symbol der Hoffnung für ein von Krieg und Terror zerrissenes Land.

 

Einen Überblick über das vom House of One begleitete Projekt und Eindrücke von Besuchern der Vernissage vermittelt das folgende Video:

 

 

 

 

 

 

Frauen und Männer, ob katholisch, muslimisch oder protestantisch, haben sich in Zentralafrika über alle kulturellen und religiösen Gräben hinweg zusammengetan und in der interreligiösen Friedensplattform PCRC in der Hauptstadt Bangui organisiert. „Das sind Helden“, sagte Imam Kadir Sanci vom House of One. „Sie treiben den Dialog an einem Ort voran, an dem das miteinander Sprechen mitunter sehr schwierig ist und immer wieder auf Waffen zurückgegriffen wird.“ Die Geistlichen der Plattform PCRC, darunter Dieudonné Kardinal Nzapalainga und Imam Layama Kobine, sind für ihr mutiges und selbstloses Engagement 2015 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden.

 

Wie bereits Juden, Christen und Muslime im House of One in Deutschland, versuchen die Christen und Muslime in Zentralafrika, als Friedensakteure die Entwicklungen in ihrer Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Roland Stolte, Verwaltungsdirektor des House of One, sagte: „Der Prozess des gemeinsamen Bauens in Berlin ist eine besondere, besonders intensive Form des interreligiösen Dialogs." Mit der interreligiösen Plattform PCRC in Bangui ist das House seit 2016 in enger Zusammenarbeit verbunden. Eine Zusammenarbeit, welche einmal  mehr die internationale Ausstrahlung des Berliner Religionsprojekt verdeutlicht. Diese gehört zur Grundidee des House of One. Demnach bedeuten Kooperationen überdies, solche interreligiösen Prozesse auch an anderen Orten der Welt mit zu initiieren beziehungsweise zu begleiten.

 

Das gemeinsame Schaffen geschützter Räume verbindet in besonders intensiver Weise. „Es entsteht ein Raum zur Verständigung, in dem es neben den Religionen explizit um Frieden geht", sagte Architekt Johannes Kuehn von der Bauhaus-Universität Weimar. Wie in Berlin mit dem House of One, soll auch das multireligiöse Gebäude in Bangui in einer eigenständigen, lokal geprägten Formensprache entstehen. Das zeigen auch die studentischen Entwürfe, die in der Parochialkirche in Berlin noch bis zum 6. Oktober 2020 zu sehen sein werden.

 

Die Entwürfe sind die Grundlage für den nächsten wichtigen Schritt im kommenden Jahr, die afrikaweite Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs.

 

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