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Freitag, 14. Sept. 2018

Ein House of One in Iran?

Ist ein House of One in Iran vorstellbar? Wie sieht eine schiitische Perspektive auf das interreligiöse Gotteshaus aus? Und wie ist es um die Säkularisierung in den jeweiligen Ländern bestellt?

Auf Einladung des House of One haben Delegierte und Lehrende der University of Religions and Denominations (URD) aus dem iranischen Qom sowie vom Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn diese Fragen im Rahmen eines Fachtags in Berlin am 8. September 2018 diskutiert. Nicht nur Gemeinsamkeiten und Unterschiede in religiösen und theologischen Begriffsfeldern waren Thema. Die Teilnehmer richteten ihren Blick auch auf Themen und Lebenswirklichkeiten, die über das übliche Bild vom Miteinander der Religionen in Iran hinausgehen und somit das Bild um viele Facetten erweitert haben. 

Im Verlauf des Tages wurden neben dem spezifisch schiitischen Blickwinkel auf ein mögliches House of One in Iran auch die spezifischen Bedingungen im Land beleuchtet. Insbesondere der Norden Irans ist von unterschiedlichsten Ethnien, Kulturen und Religionen gekennzeichnet.

Die zunehmende Säkularisation auch In Iran war ein weiterer wichtiger Gesprächspunkt. Im Gegensatz zu einer insbesondere in den westeuropäischen Regionen Ländern damit einhergehenden Religionsferne wird die zunehmende Säkularisierung insbesondere im Norden Irans als eine positive Entwicklung gesehen. Sie spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Öffnung hin zu anderen Religionen, Konfessionen und Kulturen geht. Der Kontakt und das friedliche Miteinander der Religionen wird durch große Toleranz und Diversität unterstützt. Gleichwohl sind abnehmende ethische, soziale und psychologische Aspekte eines sich verändernden Religionsverständnisses zu beobachten, das hier vielmehr einem Wandel traditioneller Werte als einer Abkehr von diesen unterworfen ist.

In einem waren sich die Teilnehmer allerdings einig. Das House of One wurde als ein gutes Vorbild und mögliches Konstrukt eines interreligiösen Zusammenlebens auch für die mittelasiatische Region gesehen.

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