Über zwei Tonnen Lebensmittel konnten von Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci vom House of One in dieser Woche an die Berliner Tafel e.V. übergeben werden. Die Geistlichen haben die Schirmherrschaft für die interreligiöse Spendenaktion „Damit kein Teller leer bleibt“ inne. Initiatorin war die Hilfsorganisation Time to Help e.V..
„Wir haben die Schirmherrschaft in diesen schwierigen Zeiten übernommen, um die Aufmerksamkeit auf die wichtige Arbeit der Tafel und der anderen beteiligten Initiativen für die Unterstützung der Schwachen in unserer Gesellschaft zu lenken“, sagte Imam Kadir Sanci vom House of One in Berlin. „Handeln ist ein Gebet, inständig und wirkungsvoll. Bitte handeln und helfen Sie.“
Gemeinsam mit „Time to Help e.V.“ werden in den kommenden Wochen bundesweit in weiteren, rund 30 Städten gemeinsam mit Vereinen und Akteuren vor Ort Geld gesammelt. Mit diesen Spenden werden Mehl, Nudeln oder Konserven gekauft und an die Ausgabestellen der Tafeln übergeben.
Pfarrer Gregor Hohberg, Mitgründer des House of One sagte: „Hilfe für Menschen in Not, das ist den Religionen tief eingeschrieben. Niemand darf hungern, jedem Bedürftigen soll geholfen werden – unabhängig von Glauben, Herkunft oder Kultur.“ In Berlin haben neben Time to Help e.V. noch die Aktion für Flüchtlingshilfe e.V, Femia e.V, Kubik e.V, Institut für Islamische Information e.V, KuKiez - Kiez der Kulturen e.V, Kultur Akademie - Träger Mensch und Bildung gGmbH und dem Spandauer Kultur- und Bildungshaus e.V die Spendensammlung unterstützt.
Die Aktion ist eine Reaktion auf steigende Preise und die dadurch wachsende Not in den Haushalten. Sabine Werth, Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel e.V. sagte: „Wir freuen uns sehr und bedanken uns herzlich für die Lebensmittelspenden. Sie sind nicht nur ein Zeichen der Unterstützung, sondern auch ein Zeichen für das gelingende Zusammenstehen von Menschen und Religionen.“
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in Berlin wird die Aktion „Damit kein Teller leer bleibt“ auf andere Städte ausgeweitet. Die nächste Station ist Hamburg. „Wir wollen helfen und damit auch auf bestimmte Werte aufmerksam machen, Werte wie Solidarität, Nächstenliebe, Zusammenhalt“, sagte Fatih Ates von Time to Help e.V..
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar hat sich nach Angaben der Tafel der Andrang auf die Ausgabestellen nahezu verdoppelt. Allein in Berlin kommen monatlich zwischen 72.000 und 80.000 Menschen in die 47 LAIB und SEELE-Ausgabestellen. LAIB und SEELE ist eine Aktion der Berliner Tafel e.V., der Kirchen und des rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg). Insgesamt unterstützt die Berliner Tafel pro Monat mehr als 180.000 armutsbetroffene Menschen in der Stadt.