Spenden Sie für das House of One
Mittwoch, 18. Okt. 2023

Multireligiöser Friedensappell für Israel und Gaza

Rabbiner Nachama, Imam Sanci und Pfarrer Hohberg appellieren an alle Seiten für Frieden in Gaza und Israel.

Nicht erst nach dem Bombardement auf das Krankenhaus in Gaza, schon seit dem terroristischen Überfall auf Israel, wenden sich viele Menschen an das House of One. Nicht alle Fragen können direkt beantwortet werden, daher wenden sich Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci auf diesem Weg, über die Website des House of One, an die Öffentlichkeit.

Imam Kadir Sanci betont die Botschaft des House of One: „Verschieden glauben, gemeinsam leben – das ist unsere Botschaft. In diesen Tagen mag das wie eine Utopie klingen. Aber es ist unser Weg und er ist möglich.“ Zu den Berichten, die uns seit 7. Oktober auf vielen Kanälen erreichen, sagt der muslimische Geistliche weiter: „Mir bricht es das Herz, wenn ich die Bilder der palästinensischen Verletzten und Toten aus Gaza sehe, genauso wie es mir das Herz bricht, wenn ich an die israelischen Verschleppten, die Verletzten und Toten denke. Jegliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, von wem auch immer, tolerieren wir nicht. Wer solche Angriffe auch noch feiert, kann nicht unser Freund sein.“

 

"Wir trauern mit allen Opfern"

 

Rabbiner Andreas Nachama: „Wir trauern mit allen Opfern. Wir müssen versuchen dabei zu helfen, aus der Spirale der sich immer weiter ausdehnenden Gewalt herauszukommen. Solange im Heiligen Land unserer drei Religionen Krieg ist, hat das Blutvergießen kein Ende. Die Situation ist sehr aufgeheizt. Umso mehr müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und Frieden suchen.“ Ein Blick in die jüngere europäische Geschichte zeige, wie es lang verfeindeten Völkern – zum Beispiel Deutschland und Frankreich - trotz unvorstellbaren Hasses und zahlloser Toter auf beiden Seiten gelingen kann, sich zu einem friedlichen Kontinent zusammenzuschließen.

 

Ob Israelis oder Palästinenser, Juden oder Muslime, Christen oder Säkulare - es sind Menschen!

 

Pfarrer Gregor Hohberg hebt hervor: „Viele Menschen sind verzweifelt, wund, ratlos.In Israel, in Gaza und vielerorts – auch hier in Deutschland, in Berlin. Es macht wütend, wenn Menschen zu Opfern gemacht werden, wenn Unschuldige leiden und sterben. Doch Hass und Gewalt helfen den Opfern nicht. Helfen niemandem. Sie lindern nicht Schmerz und Trauer. Sie vergrößern das Leid und verlängern es."

Auf die Frage, was in dieser Situation helfen kann, sagt Hohberg: Mitgefühl zeigen – mit allen Betroffenen ganz unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft, unabhängig vom Freund – Feind Schema. Sich auf die Seite der Opfer und der Notleidenden stellen, egal ob es Israelis, Palästinenser, Juden oder Muslime, Christen oder Säkulare sind. Es sind Menschen!"

So wie man bisher aufeinander reagiert habe, funktioniere es nicht. Gewalt und Gegengewalt bildeten eine Spirale, die ins Verderben führe. Es sei an der Zeit, sich in neuer Weise aufeinander zu beziehen und zu versuchen, tiefe Verletzungen zu heilen.

"Dazu gehört, das Gespräch zu suchen, miteinander zu reden, einander zu zuhören. Sich den Anderen zu öffnen. Zu erkennen, auch der Andere ist ein Mensch, wie ich, geboren von einer Mutter, verletzlich und bedürftig. Auch er liebt und leidet. Den Schmerz und die Bedürfnisse der Anderen anerkennen. Die eigenen ernst nehmen. Das braucht Zeit  und Mut. Das versuchen wir im House of One. Je mehr Menschen sich auf den Weg machen und eintreten für gewaltfreie Lösungswege, je eher werden sie Realität. Hier in Berlin, in Israel, in Gaza und weltweit. Lasst uns dafür alles in die Waagschale werfen. All unsere Menschlichkeit, unseren Glauben, unsere Liebe."

Mehr Nachrichten

House of One Newsletter

Jetzt eintragen