Anfang des Monats war Imam Kadir Sanci zu Gast in der Eduard-Breuninger-Schule Backnang. Vielen Dank für die Einladung, den regen Austausch und die Wertschätzung auch im Nachgang - wir freuen uns, dass wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit immer wieder so vielen interessierten und aufgeschlossenen jungen Menschen begegnen.
Im Gespräch erläuterte Sanci die Idee des House of One und dass es damit „weit mehr als Architektur“ ist. Auch die Bedeutung des Dialogs wurde betont - und direkt ausgeübt: Die Schülerinnen und Schüler stellten zahlreiche Fragen.
Wir danken der Eduard-Breuninger-Schule herzlich für die Einladung und die Bereitstellung dieses Berichts:
Eine interessante Unterrichtsstunde erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1BK1W2 sowie die Religionsgruppe der Klasse W3KE1. Zu Gast war am Dienstag, 11.11.2025, Imam Kadir Sanci, Mitbegründer und Vorstandsmitglied des House of One in Berlin – einer Einrichtung, in der Juden, Muslime und Christen unter einem Dach ihrem Glauben nachgehen können.
Das House of One ist ein weltweit einzigartiges Projekt: Kirche, Synagoge und Moschee werden in einem Gebäude vereint – als Ort des Friedens, des Dialogs und des gegenseitigen Respekts. Dieses entstehende Haus sei weit mehr als Architektur, erklärte Sanci: Es stehe für das gemeinsame Suchen nach Verständigung zwischen Religionen und Menschen.
Imam Kadir Sanci, der in München geboren wurde, stellte das Projekt ausführlich vor. 2011 wurde der Verein gegründet, 2016 entstand daraus eine Stiftung. Die Hausregeln betonen Gewaltlosigkeit, Ehrfurcht vor allem Leben, Solidarität, Respekt, Wahrhaftigkeit und Gleichberechtigung. Wer sich engagiere, müsse diese Grundsätze teilen.
Anhand des Grundrisses erläuterte Sanci den Aufbau: Moschee, Kirche und Synagoge umrahmen den zentralen „vierten Raum“, der in alle Gebetsräume führt. Dieser unbenannte Raum wird auch als Begegnungsraum verstanden. Die drei Religionen stehen stellvertretend für alle Glaubensrichtungen. Würde man ein Haus für jede Glaubensgemeinschaft Berlins bauen, bräuchte man rund 350 Räume – „ein Ding der Unmöglichkeit“, wie Sanci schmunzelnd bemerkte.
Er betonte, dass es beim House of One um weit mehr gehe als um den Bau selbst: „Ein Haus ohne Inhalt ist nicht so wertvoll, wie man denkt. Seit 2011 füllen wir dieses Haus mit Aktivitäten und Ideen.“ Dazu gehören interreligiöse Friedensgebete, bei denen Vertreter verschiedener Religionen gemeinsam und gleichberechtigt beten. Auch Angehörige anderer Religionen wurden bereits eingeladen.
Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen – und sie nutzten diese ausgiebig. Zum Abschluss fragte Sanci, was die Jugendlichen ihm mit auf den Weg geben möchten. Paul aus der BK1 Klasse sagte: „Das House of One ist eine klasse Idee. Lassen Sie sich auch von Widerständen nicht abhalten.