Unsere Podcast Hosts, Kübra Dalkilic und Rebecca Rogowski, waren noch nicht geboren als 1992 ein entfesselter Mob in Rostock-Lichtenhagen das Sonnenblumenhaus, Zuhause vor allem vietnamesischer Familien, angriff. Auch Maike Schöfer war damals erst drei Jahre alt. Die bis dahin heftigste rassistische Randale in der deutschen Nachkriegsgeschichte hat auch sie nicht bewusst miterlebt. In der neuen Folge #28 unseres Podcast "331 - 3 Frauen, 3 Religionen, 1 Thema" rufen die drei Frauen die Ereignisse in Erinnerung, die kurz nach der Wiedervereinigung das Land erschütterten. Aus ihrer persönlichen jüdischen, christlichen beziehungsweise muslimischen Perspektive blicken sie zurück.
Woher kam der Hass? Wäre so eine pogromähnliche Situation oder die wenig später erfolgten Brandanschläge auf Häuser türkischer Familien wie in Mölln oder Solingen heute noch denkbar? Wie hat sich unsere Gesellschaft verändert? Warum wurden die Ereignisse in Kübras Familie nicht, in Rebeccas hingegen sehr deutlich thematisiert? Das sind Fragen, die die Podcasterinnen umtreiben. Und natürlich haben sie auch positive Beispiele von Organisationen gesucht und gefunden, die sich gegen Hass, für ein Miteinander in unserer Gesellschaft engagieren.
Diese Folge ist ein Aufruf an alle Hörerinnen und Hörer gegen Fremdenhass, gegen Rassismus aktiv einzuschreiten, in der Schule, auf der Arbeit, auf der Straße, in der Familie.
Unser Podcast "331 – drei Frauen, drei Religionen, ein Thema" ist auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, deezer, podigee, Apple, Google oder YouTube zu hören.
Die Podcasterinnen sind Rebecca Rogowski, 25, Studentin der Judaistik mit blauem Gurt in JiuJitsu, Maike Schöfer, 32, in der Ausbildung zur evangelischen Pfarrerin und mit Hang zu Jesus-Kitsch, sowie Kübra Dalkilic, 26, islamische Theologin, die auf Spar-Witze steht. Sie sprechen über ihren Glauben, ihre Erfahrungen, ihre Wurzeln. Sie tauschen sich aus, streiten miteinander und bleiben trotzdem im Gespräch. Mit dem Podcast wollen sie das Verständnis füreinander und das Wissen übereinander vertiefen. "Interreligiöser Dialog gehört in den Alltag, in die Cafeterien, in die U-Bahn oder eben mit uns ins Ohr", sagt Maike Schöfer.
Bisher erschienene Folgen sind:
Vor allem Menschen zwischen 14 und 30 Jahren sollen angesprochen, Perspektivwechsel und positive Vorbilder angeboten werden. "Wir können zusammen lachen, zusammen weinen", sagt Kübra Dalkilic über das Miteinander der drei Frauen, die sich erst über das Projekt kennengelernt haben. "So zeigen wir nebenbei, dass Freundschaften jenseits jeder Religionszugehörigkeit oder kultureller Unterschiede völlig normal sind."
Die ersten drei Sendungen beschäftigen sich zunächst mit den religiösen Identitäten der Podcasterinnen. Den Anfang macht Rebecca Rogowski, die darauf hinweist: "Wir wissen natürlich nicht alles, aber wir lernen gerne dazu."
Die Stiftung "House of One – Bet- und Lehrhaus" wird als Modellprojekt zum Thema Antisemitismus im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Unterstützt werden Projekte, die das Verständnis für Vielfalt und gegenseitigen Respekt auf innovative Weise fördern.
Produziert hat die Sendung "achtung!broadcast", die Berliner Spezialagentur für Podcasts.