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Montag, 22. Mai 2023

Theologisches Projekt mit den Universitäten Paderborn und Bonn

Ina Brandes, Wissenschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, und Klaus von Stosch mit dem Vertrag für das Verbundprojekt zwischen den Universitäten Bonn und Paderborn, an dem auch das House of One aktiv mitwirkt.

Gemeinsam mit dem Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI) der Universität Bonn, dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn ist das House of One Teil einer neuen Initiative, welche Ideen der Komparativen Theologie stärker in die Gesellschaft tragen will. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) fördert an ZeKK und CTSI dieses Verbundprojekt zum Aufbau einer Kooperationsplattform für diesen gesellschaftlichen Transfer mit knapp zwei Millionen Euro. Am Mittwoch, 26. April, hat die NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes den Förderbescheid an Klaus von Stosch als Bonner Projektverantwortlichen und Leiter des CTSI übergeben.

 

Neue Wege des Austauschs zwischen Religionen 

 

Roland Stolte, Direktor der Stiftung House of One, begrüßt die Zusammenarbeit: „Die Zeit der Förderung deckt sich mit der Errichtung des House of One in Berlin, mit der wir eine nochmals größere Aufmerksamkeit im In- und Ausland erwarten. Diese Aufmerksamkeit aufzugreifen und mit größter interreligiös-theologischer Sorgfalt neue Wege eines Austauschs zwischen den Religionen und der Gesellschaft zu erkunden, ist angesichts der drängenden Zukunftsfragen bitter nötig. Wir freuen uns deshalb sehr auf die Zusammenarbeit.“

Gemeinsam sollen von den Universitäten interreligiöse Begegnungsformate sowie Lehr- und Lernmaterialien zur Komparativen Theologie für Jung und Alt entwickelt werden, die die Bedürfnisse der Religionsgemeinschaften untereinander sowie staatliche und kommunale Bildungsträger aufgreifen. In den drei inhaltlichen Arbeitspaketen Digitale Kommunikation, Veranstaltungsmanagement und Bildungsarbeit erarbeiten Wissenschaftliche Mitarbeitende mit christlicher, jüdischer und muslimischer Perspektivierung standortübergreifend Konzepte. Diese Konzepte werden in Berlin mit dem House of One praktische Anwendung finden.

 

Religionen als gesellschaftliche Akteurinnen

 

Der Professor für Systematische Theologie Klaus von Stosch freut sich: „Unsere internationale Spitzenforschung kann jetzt endlich breiter in die Gesellschaft hineinwirken. Angesichts der vielen Krisen unserer Zeit können wir auf diese Weise zeigen, dass Religionen nicht nur gesellschaftliche Probleme verursachen, sondern auch Schlüssel zu ihrer Lösung sein können.“

Komparative Theologie setzt auf Dialog und Zusammenarbeit. Die Theologien der verschiedenen Religionen werden so miteinander verzahnt, damit sie gemeinsam Lösungen gesellschaftlicher Probleme entwickeln, Gewaltpotentiale in den Religionen abbauen und ihre produktive Verflechtung untereinander stärken können. Der Vorsitzende des ZeKK und Professor für Koranexegese Zishan Ghaffar sagt: „Nur in Paderborn entwickelt sich eine Islamische Theologie, die konsequent in allen Disziplinen komparatistisch arbeitet. Sie ist vielfältig in Universität und Stadt vernetzt und entwickelt immer mehr Strahlkraft. Die Förderung des Landes ist für uns Auszeichnung und Ansporn, diese einzigartige Ausrichtung noch mehr in die Gesellschaft hineinzutragen.“

Das House of One ist ein interreligiöses Bau- und Dialogprojekt in Berlin, das Moschee, Synagoge und Kirche in einmaliger Weise in einem gemeinsamen Bet- und Lehrhaus unter einem Dach vereint. Schon früh hat sich die Stiftung in ihrer Arbeit von der komparativen theologischen Forschung inspirieren lassen. Die Komparative Theologie ist eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin, die andere Religionen zur Inspiration für eine tiefere Reflektion der eigenen Theologie heranzieht.

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